Claudio Bohórquez &
Christoph Eschenbach
„Wenn ich weiter sehen konnte, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.“ (Isaac Newton)
Dieses Album ist aus tiefer Freundschaft und großer Verbundenheit entstanden. Der Cellist Claudio Bohórquez und der Pianist (und natürlich Dirigent) Christoph Eschenbach machen leidenschaftlich gerne zusammen Musik. Es ist die gegenseitige Wertschätzung der beiden Künstler, die ihre musikalische Beziehung prägt und die sie auch immer wieder für Projekte zusammengeführt hat. Claudio Bohórquez bezeichnet Christoph Eschenbach als seinen Mentor, als Lehrer und als musikalischen Riesen, der ihm Weisheit und Wissen vermittelt hat. Er hat ihm dabei geholfen „in die Essenz der Werke der großen Meister einzudringen“ – so beschreibt er seine langjährige Verbundenheit im Begleittext. Bohórquez selbst ist seit Jahren ebenfalls ein gefragter Lehrer und Mentor, der viele Studierende in so manches musikalisches Geheimnis eingeweiht hat.
Nicht nur durch diese Freundschaft und Verbundenheit hat die Aufnahme persönliche Bezüge, auch bei der Auswahl der Werke haben beide Musiker ihre „Giganten der Musik“ ausgewählt: Franz Schubert mit der Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll, hier freilich auf dem Cello gespielt, oder das berühmte und mitreißende Adagio und Allegro op. 70 von Robert Schumann. Dazu kommen noch zwei spätromantische Stücke für Cello und Klavier von Anton Webern, sowie das Stück „Louange à l’Éternité de Jésus“ aus dem „Quatuor pour la fin du temps“ von Oliver Messiaen – ein ruhiges, melodisches Stück aus dem „Quartett für das Ende der Zeit“.
Das Zitat von Isaac Newton, welches vom „über sich Hinauswachsen“ erzählt, hat für Claudio Bohórquez und Christoph Eschenbach in ihrer jeweiligen musikalischen Karriere eine immer größere Bedeutung gewonnen. „Ein moderner ‘Gigant‘ zu sein,“ schreibt Claudio Bohórquez, „bedeutet nicht, Erfolg und Ruhm auf weltliche Weise anzuhäufen. Es geht vielmehr darum, zu einem Giganten heranzuwachsen und die Höhen der Erfahrung zu nutzen, um weiter zu forschen. Mentoring soll anderen helfen, sie dazu bringen, sich auf die eigenen Schultern zu setzen, den Horizont zu erfassen und sie zum Wachsen zu motivieren“, so der Cellist im Vorwort zu seinem neuen Album. Christoph Eschenbach, der unter anderem viele junge talentierte Menschen an der Kronberg Academy unterrichtet, beschreibt es ähnlich: „Es ist unser großes Privileg, Wissen und Erfahrung an junge Menschen weiter zu geben. Wir bekommen dadurch auch so viel zurück. Diese Mentorenschaft hält uns jung.“