Gropius Quartett
Facetten der Liebe
Das 2018 gegründete Gropius Quartett veröffentlicht am 6. September beim Label Hänssler Classic eine neue Aufnahme mit Kammermusik von Felix Mendelssohn-Bartholdy, George Alexander Albrecht und Antonin Dvořák.
Die Mitglieder des Ensembles sind zwei befreundete Ehepaare und alle für sich etablierte Solisten und Kammermusiker. Friedemann Eichhorn an der Violine ist mit Alexia Eichhorn an der Viola verheiratet. Die Violinistin Indira Koch ist die Ehefrau des Cellisten Wolfgang Emanuel Schmidt. Alle vier kennen sich bereits seit gemeinsamen Studienzeiten an der International Menuhin Music Academy Gstaad und der Juilliard School New York.
Der Liebe in unterschiedlichsten Facetten widmen sie sich auch auf der vorliegenden Aufnahme: Der Geschwisterliebe, wie in Mendelssohns tragischem Quartett op. 80 in f-Moll, geschrieben anlässlich des Todes seiner geliebten Schwester Fanny. Oder der über den Tod hinaus tragenden Liebe, wie in George Alexander Albrechts Streichquartett „Von Angst und Trauer erlöst durch die Liebe“, das er 2018 dem Gropius Quartett gewidmet hat. Dieses Streichquartett ist ein hochemotionales und ausdrucksstarkes Meisterwerk, welches das Gropius Quartett mit dem Komponisten in enger Zusammenarbeit erarbeiten konnte. Georg Alexander Albrecht schreibt: „Eure Aufnahme ist einfach überwältigend. Diese Leidenschaft haut einen um! So, und nicht anders, geht mein Stück“. Auch die Liebe zur Natur und zur Heimat – von Antonín Dvorak in seinem Streichquartett F-Dur op. 96 „Amerikanisches Quartett“ so wunderbar in Töne gegossen, ist auf der Neuerscheinung vertreten. Als „Bonustrack“ am Ende sozusagen ist Pablo Casals „Song of Birds“ in einer berührenden Einspielung zu hören, ein Appell für Freiheit und Frieden – aktueller denn je!
Das Gropius Quartett präsentiert sich mit ausdrucksstarkem und leidenschaftlichem Klang, stets darauf bedacht, die klare Struktur der Komposition herauszuarbeiten. Ob wohl die Liebe ein Grund für das außergewöhnliche Zusammenspiel des Ensembles ist? Klar ist, diese hochkarätige Aufnahme verspricht ein Hörerlebnis von der ersten bis zur letzten Minute!
„Dieses Quartett spielt mit einer Seele vier Instrumente. So ein begeisterndes, eklektisches Programm habe ich seit Jahren nicht mehr gehört. Jeder Akkord saß sattelfest, als würde ein einzelnes Instrument fünf und zehn Töne spielen. Melodien verschmolzen zu einem farbenfrohen Klanggemälde… So hat die Klassik wieder eine Zukunft!“ – Zitiert aus der Kritik in klassik-begeistert.de von Johannes Karl Fischer anlässlich des Konzerts mit dem Gropius Quartett, Camille Thomas und Lily Maisky am 3. Juli 2022 in der Elbphilharmonie Hamburg.